Active Shield: Sichere Messung trotz Anhaftungen

Kategorien: Füllstandsmessung verstehen

Tags: min/max melder, anbackendes material, active shield

Active Shield - Sichere Messung trotz Anhaftungen

Das Schutzschild vor Fehlschaltungen

Anhaftungen zählen zu den häufigsten Störfaktoren in der Füllstandmessung. Ob klebrige Pulver, Schlämme oder leitfähige Schüttgüter – sobald sich Material an einer Sonde absetzt, steigt das Risiko für Fehlschaltungen. Auch Feuchtigkeit oder Kondensation an der Sensorsonde können kapazitive Störeinflüsse verursachen.

Active Shield bezeichnet eine aktive Abschirmtechnik, bei der ein zusätzliches Schutzfeld Fehlschaltungen durch Anhaftungen verhindert. Genau hier setzt die Active Shield Technology an: Sie sorgt dafür, dass der Sensor ausschließlich auf das tatsächliche Medium reagiert – und nicht auf äußere Störungen. Das Ergebnis sind stabile, zuverlässige Messsignale selbst unter anspruchsvollen Prozessbedingungen.

Warum entstehen Fehlschaltungen durch Anhaftungen?

Bei kapazitiven oder RF-basierten Messverfahren kann leitfähiges Material, das an der Sonde haftet, eine unerwünschte elektrische Verbindung zur Behälterwand herstellen. Der Sensor interpretiert dies fälschlicherweise als „Bedeckt“-Zustand – obwohl der tatsächliche Füllstand noch gar nicht erreicht ist. Die Folgen reichen von Fehlalarmen über Prozessstörungen bis hin zu ungeplanten Anlagenstillständen.

Wie funktioniert das Active Shield?

Active Shield arbeitet mit einem zusätzlichen, intelligent gesteuerten Schutzfeld rund um die Sensorsonde. Im Gegensatz zu rein passiven Abschirmungen arbeitet diese Technologie aktiv mit einem definierten elektrischen Potential und passt sich dynamisch an die jeweiligen Prozessbedingungen an.

Einfach erklärt

• Die aktive Elektrode erzeugt ihr eigenes Messfeld.

• Parallel dazu baut das Active Shield ein identisches elektrisches Potential auf, jedoch ausschließlich als Schutzfeld.

• Dieses Schutzfeld verhindert, dass Anhaftungen oder Feuchtigkeit eine leitfähige Brücke zur Masse (Behälterwand) bilden können.

• Fehlschaltungen werden zuverlässig unterdrückt.

Das Ergebnis:
Selbst wenn sich Material oder Kondensat direkt am Sensorkörper absetzt, bleibt das Messsignal stabil und eindeutig.

Die Vorteile im Überblick

• Keine Fehlsignale durch Anhaftungen oder Feuchtigkeit

• Konstante Messqualität auch bei schwierigen Medien

• Ideal für klebrige, zähflüssige oder leitfähige Materialien

• Reduzierter Wartungsaufwand und längere Sensorlebensdauer

Starke Anhaftungen durch feuchte Zellulose: Typische Herausforderung für die Füllstandmessung in der Zellstoff- und Recyclingindustrie

Sichere Messung mit Active Shield: Das Schutzfeld verhindert Fehlschaltungen durch Anbackungen

Warum wird Active Shield häufig mit RF-Technologie kombiniert?

RF-Technologie (Radio Frequency) bietet konstruktionsbedingt Vorteile für anspruchsvolle Anwendungen:

Zuverlässige Messung auch in staubigen Umgebungen
Geringe Empfindlichkeit gegenüber Anhaftungen
Hohe Flexibilität bei Medien mit niedriger Dielektrizitätskonstante
Robuste, wartungsfreie und langlebige Technik

Durch die Erfassung der komplexen elektrischen Impedanz bleibt die Messung stabil – selbst dann, wenn leitfähige Medien an der Sensorsonde haften. In Kombination mit Active Shield entsteht eine besonders sichere Lösung für Anwendungen, bei denen klassische kapazitive Sensoren an ihre Grenzen stoßen.

Was passiert im Behälter?

Bei metallischen Behälterwänden erzeugt Active Shield ein elektrisches Schutzfeld zwischen Elektrode und Behälterwand (Masse). Dieses Schutzfeld besitzt dasselbe elektrische Potential wie das Messfeld der aktiven Elektrode. Dadurch wird die Sonde effektiv abgeschirmt: Anbackungen oder Feuchtigkeit können keine direkte Verbindung zwischen Elektrode und Masse herstellen – Fehlschaltungen werden zuverlässig verhindert.